Wyss & Ruosch in der Villa Grunholzer Uster
Rückblick auf die Ausstellung 2022 »due in tre«

*

Hinweis: die Bilder können auch mit der Maus weiter geschoben werden

Michael Wyss

Sentenzen zur Kunst


Ich schreibe im Gehen und Liegen. Ich male im Sitzen und Stehen. Der ganze Unterschied.


Nicht Licht, nicht Schatten sind dem Maler schwierigste Aufgabe, sondern die dritte Sphäre:

Der Übergang von einem ins andere.


Leonardo wollte fliegen und vergeudete, statt weitere schöne Lisen zu malen, seine Kräfte im Ausdenken von Flugapparaten. Canaletto bediente sich der Camera obscura. Diese Lektion habe ich verstanden und arbeite darum mit dem Computer, einer Maschine, die mir hilft, an die Fiktion des Zufalls zu glauben, nein, die mir hilft, mir vorzutäuschen, des Zufalls herrlicher Irrflug sei zu fassen. Der gesetzlose Zufall, jenseits der Gesetze Gesetz. Zufall! Dem Künstler ein Gott!


Das Ganze ist grösser als sein Teil, doziert der Philosoph. Aber, hält der Künstler dagegen, dieser kann mächtiger sein als jenes.


Das Leben lügt. Die Kunst auch. Nur schöner.


(Die) Kunst setzt den Schrei in Töne.


Michael Wyss, November 2022